Behandlung von Asthma

Dank vielfältigen therapeutischen Möglichkeiten lässt sich Asthma heute gut behandeln. Kinder mit allergischem Asthma haben sogar die Chance auf Beschwerdefreiheit im Erwachsenenalter.

Moderne Therapie

Die antientzündliche Therapie ist der Eckpfeiler in der Asthmabehandlung. Heutzutage stehen vielzählige Inhalationsmedikamente zur Verfügung, die sowohl entzündungshemmende als auch bronchialerweiternde Wirkstoffe kombiniert enthalten. Dies vereinfacht die Behandlung deutlich. Das Ziel der Therapie ist eine normale Lungenfunktion und Beschwerdefreiheit sowie eine bestmögliche Reaktion beim Kontakt mit allfälligen Allergenen. Der Einsatz von Notfallmedikamenten soll auf ein Minimum reduziert werden. Diese langfristige Therapie wird nach einem Stufenplan durchgeführt. Hierfür gibt es eine Reihe von Medikamenten, die individuell und je nach Schweregrad des Asthmas eingesetzt werden können.

Allergene vermeiden

Die Beschwerden können verringert werden, indem – wo möglich – Allergene vermieden werden. Die Massnahmen müssen individuell auf die Allergene zugeschnitten werden, die das Asthma auslösen. Typische Beispiele sind:

  • Vermeidung von Pollen mit Warn-Apps wie «Pollen-News»
  • Milbendichte Bettbezüge verwenden
  • Korrektes Lüften, um Schimmelpilzen vorzubeugen
  • Haustiere nicht in den Schlafbereich lassen
  • Auf Staubfänger wie Teppiche verzichten

LUNGE ZÜRICH bietet eine Beratung zu möglichen und sinnvollen Massnahmen an. Des Weiteren finden Sie hier hilfreiche Informationen zu diesem Thema.

Schweres Asthma

Ist die Basistherapie für die Beschwerdefreiheit des Asthmas nicht ausreichend, liegt ein schweres Asthma vor. In diesen seltenen Fällen braucht es einen Ausbau der antientzündlichen Therapie. Es gibt neue Medikamente, die sogenannten Biologika, die ganz spezifisch auf die bronchiale Entzündung eingreifen und mehrheitlich nebenwirkungsfrei toleriert werden. Ihre Lungenfachperson berät Sie in einem solchen Fall individuell.

Notfallbehandlung

Sollte es doch einmal zu einem Asthma-anfall kommen, können Sie sich mit den sogenannten Notfallmedikamenten innerhalb kürzester Zeit selbst helfen.

Asthma-Behandlung mit Medikamenten

Kortison ist ein Stoff, den auch der Körper selbst herstellt. Er wirkt unter anderem entzündungshemmend und damit gegen eine der Hauptursachen von Asthmabeschwerden. Als Medikament kann Kortison helfen, dass Asthmaanfälle weniger oder gar nicht auftreten. Die von der Kortisoneinnahme bekannten Nebenwirkungen treten in der Asthmabehandlung kaum auf, da das Kortison inhaliert und nicht oral eingenommen wird. Möglichen lokalen Nebenwirkungen können Sie zudem vorbeugen, indem Sie richtig inhalieren und nach der Inhalation den Mund mit Wasser ausspülen.

Es gibt zwei Gruppen von Medikamenten zur Behandlung von Asthma:


Erweiterung der Bronchien
Diese Medikamente werden bei einem Asthma-Anfall inhaliert und erweitern sofort die Bronchien. Die Medikamente wirken, indem sie die Bronchialmuskulatur entspannen. Es gibt kurzwirksame Mittel zur schnellen Therapie eines Asthma-Anfalls und zur Vorbeugung von Atemnot beim Sport sowie langwirksame Medikamente zur Vorbeugung von Anfällen. Die langwirksamen Medikamente sind geeignet für Asthmatiker mit mittelschwerem und schwerem Asthma. Medikamente zur Erweiterung der Bronchien werden normalerweise in Kombination mit der zweiten Medikamentengruppe eingesetzt.

Entzündungshemmung in den Bronchien
Auch diese Medikamente werden meist inhaliert, damit sie genau dorthin gelangen, wo sie wirken sollen: in die Bronchien. Bereits kleine Mengen des Wirkstoffs reichen aus, um eine gute Wirkung zu erzielen. Das massive Überschreiten der empfohlenen Dosis kann das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen.

Richtige Inhalation der Medikamente

Damit die inhalierbaren Medikamente ihre volle Wirkung entfalten können, müssen die Betroffenen zuerst die richtige Inhalationstechnik lernen. Dies ist gar nicht immer so einfach, wie es klingt, da die Medikamente in unterschiedlichsten Inhalationsgeräten angeboten werden. LUNGE ZÜRICH hat praktische Kärtchen und Instruktionsfilme zur richtigen Inhalation entwickelt. Auch ihr Arzt oder Apotheker kann Ihnen erklären, wie Sie das Medikament genau inhalieren müssen.

Wenn Betroffenen zu klein, zu schwach oder aus anderen Gründen nicht in der Lage sind, das Asthma-Medikament richtig zu inhalieren, können Inhalationshilfen (Vorschaltkammer) oder Inhalationsgeräte verwendet werden. Die Inhalationsgeräte gibt LUNGE ZÜRICH auf ärztliche Verordnung ab. Erfahren Sie mehr zur Inhalationstherapie von LUNGE ZÜRICH.

Asthma-Behandlung: Selbstmanagement

Wie bei jeder Krankheit tragen auch Asthmatiker entscheidend zum Therapie-Erfolg bei. Deshalb sollten Betroffene für eine erfolgreiche Asthma-Behandlung nicht nur Asthma-Auslöser meiden, sondern auch die Asthma-Medikamente regelmässig einnehmen. Folgende Punkte müssen dabei beachtet werden:

  • Verschriebene Medikament genau nach Vorschrift einnehmen
  • Notfallmedikamente immer bei sich tragen
  • Einen Asthma-Anfall frühzeitig behandeln
  • Führen eines Asthma-Tagebuches
  • Führen einer täglichen Peakflowmessung

Mit einem einfachen Online-Test können Asthmatiker überprüfen, wie gut Sie Ihr Asthma im Griff haben. Die Kontrolle von Asthma kann man auf vielseitige Weise beeinflussen – von der Einrichtung der eigenen Wohnung bis hin zur korrekten Einnahme der passenden Medikamente. Das Resultat des Online-Tests sollte anschliessend mit einer medizinischen Fachperson besprochen werden.

Asthma-Kontrolltest

Begleitende Massnahmen

Folgende zusätzliche Massnahmen sind für Personen mit Asthma empfohlen:

  • Vermeiden Sie bei einem Asthma-Anfall entzündungshemmende Schmerzmedikamente (z.B. gegen Kopfschmerzen oder rheumatische Krankheiten). Diese sind für die Behandlung eines Asthma-Anfalls ungeeignet und können unter Umständen die Beschwerden sogar verschlimmern.
  • Eine Grippeinfektion kann Asthma nachhaltig verschlimmern. Deshalb sollten sich Personen mit schwerem und mittelschwerem Asthma gegen Grippe impfen lassen.
  • Die richtige Inhalation der Asthma-Medikamente ist essentiell für die Wirkungsempfaltung und die Therapie. Daher ist es empfohlen, bei Unklarheiten zur Inhalationstechnik eine Fachperson zu konsultieren. 

Bei einem Verdacht auf allergisches oder nicht allergisches Asthma wird empfohlen, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. 

Weitere Informationen

Zuletzt geändert:
5. Februar 2024